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Buchcover selbst gestalten am Beispiel eines Fantasyromans

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Dein Roman ist fertig geschrieben, lektoriert sowie korrigiert und wartet darauf, auf die Welt losgelassen zu werden? Megagenial, denn du möchtest natürlich endlich deine Geschichte mit Lesern und Leserinnen teilen, die auf dein Genre abfahren. Dann mal los … doch halt ... STOPP!

Hast du an das Buchcover für deinen Roman gedacht?

 

So einen richtigen Hingucker, der schon beim ersten Anblick dafür sorgt, dass die Betrachtenden ihren Blick nicht mehr abwenden können, wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal in seinem Leben einen Zwergpudel mit rosa Schleife hinter dem Wuschelohr erblickt?

Was, du hast noch kein Cover für dein Buch gestaltet? Na dann wird es aber höchste Straßenbahn, denn ohne glitzerndes Aushängeschild für dein Werk wird es für die Leser und Leserinnen so sichtbar sein wie eine Bäckerei 1999 Meilen (ca. 3.217 km) unter dem Meer.

Also lass uns mal beginnen, indem wir die einzelnen Steps zur Gestaltung eines Buchcovers durchgehen. Hier in der Tad Time Academy erzähle ich dir davon, wie ich die Buchcover für meinen Fantasyroman Tad Time gestaltet habe. Aber natürlich lassen sich die Erkenntnisse auf jeden anderen Roman im Selfpublishing-Bereich übertragen.

 

 

Cover leicht gemacht: Ich erstelle das ganz einfach selbst!


Das kannst du natürlich machen, wenn du ein ausgewiesen gutes Händchen für Gestaltung und Typografie hast und dich mit den Konventionen in den jeweiligen Genres auskennst. Doch glaub mir, es ist ein harter Job, ein richtig gutes Cover zu gestalten, wenn du so etwas nicht jeden Tag machst. Zudem musst du sehr viel Zeit einrechnen, um dich in die verschiedenen Grafikprogramme einzuarbeiten, um die Gestaltung so hinzubekommen, dass es auch richtig schick und dufte ausschaut.

Denn denk daran: Das Cover ist der Part, der zuerst von deinem Buch gesehen wird. Nicht der Klappentext und nicht die erste Seite. Nein, das Buchcover steht im Buchhandel wie auch im Online-Shop im Regal und fällt sofort ins Auge. Wenn das Cover nicht auffällt und professionell aussieht, kann dein Buch noch so gut sein, aber wird im blödesten Fall nicht wahrgenommen.

Mein Tipp: Hol dir bei der Gestaltung deines Buchcovers professionelle Hilfe. Das spart dir Zeit und Nerven und wird dir ein gutes Gefühl geben, wenn du dein Romanbaby mit der Welt teilst. Lerne abzugeben und mach nicht alles selbst!

Mein Riesen-Learning: Lass das Cover die Profis machen!


Kleine Anekdote am Rande: Ich dachte zu Beginn auch, dass ich Coverdesign kann und hab mich an den Covern versucht. Das Ende vom Lied: Zeit ohne Ende reingesteckt und bei den Lesern und Leserinnen fiel das Cover durch wie Cent-Stück durch einen Gullyschacht.

So sah das dann aus:

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Wie krass, oder?

Ich ärgerte mich richtig lange darüber, wie ich denn mit diesen Cover-Fehlgriffen jemals rausgehen konnte. Wie kam ich auf die Schnapsidee, diese Fails in den Online-Buchshops hochzuladen? Doch heute weiß ich, dass ich dieser Erfahrung machen musste, um als Autor zu reifen und zu wachsen.

Ich möchte es aber doch selbst gestalten. Hast du Tipps für Apps oder Online-Dienste?


Okay, aber sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte. Wenn du das Cover selbst gestalten möchtest, dann rate ich dir, zu einem Programm zu greifen, das bereits fertig gestaltete Templates im Angebot hat. Dadurch vermeidest du nicht nur, bei null anzufangen, sondern punktest schon mal mit einem standardisierten Aufbau. Gute Apps und Online-Dienste zur Gestaltung sind beispielsweise:

 

  • Canva (Grafikdesign-Plattform online)

  • Amazon Cover Creator (lädst du ein Buch bei Amazon hoch, dann kannst du den Cover-Designer verwenden)

  • Placeit (Online Grafik-Tool von envato; gleichzeitig ein Logo-Designer)

  • BoD (Book on Demand bietet einen Online Editor an)

Grundlagen eines Buchcovers: Aufbau und Elemente


Damit das Cover deines Buches die Leserinnen und Leser zum Kauf verleitet, muss es auffallend sein und neugierig machen. Dabei gibt es einige Standardregeln zu beachten, damit ein Cover funktioniert. Lass uns dazu den grundlegenden Aufbau eines Buchcovers betrachten.

Der Buchdeckel ist quasi das, was die Betrachtenden sehen, wenn sie durch einen Buchladen schlendern und in die Regale schauen. Jede Menge Bilder, auf denen viele Buchstaben angeordnet sind.

Der Buchdeckel besteht aus:
 

  • Autorenname

  • Titel des Buches

  • Untertitel (z. B. bei einer Serie interessant oder um genauer auf das Genre hinzuweisen)

  • Grafik (passend zum jeweiligen Genre)

Aufbau eines Buchcovers mit Titel, Autor und Klappentext.

Greift jemand das Buch aus dem Regal, weil ihn der Buchdeckel neugierig gemacht hat, dann wird er das Buch in seinen Händen so lange drehen und wenden (und evtl. seine Wertigkeit anhand Optik und Gewicht beurteilen), bis er auf der Rückseite des Buches angelangt.

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Die Buchrückseite besteht aus:
 

  • Klappentext (eine Beschreibung, die so heiß auf dein Buch macht, dass man es einfach kaufen muss)

  • Autorenbiografie (häufig bei Sachbüchern im Einsatz)

  • Zitat oder Rezension (z. B. von einer Fachzeitschrift oder bekannten Testimonial)

  • Strichcode und ISBN-Nummer


Zwischen dem Buchdeckel und der Buchrückseite lauert der Buchrücken, auf dem der Titel und Autorenname abgedruckt sind. Möglich ist auch ein Logo, wenn es sich um eine Serie handelt oder das Verlagslogo (falls du doch lieber in einem Verlag veröffentlichen möchtest).

Buchrücken Fantasyroman Tad Time

Die Gestaltung des Buchcovers: Klarheit und Glitzer-Faktor vereinen sich


Die Gestaltung des Buchcovers sollte nicht nur klar und aufgeräumt sein, sondern auch das gewisse optische Etwas mit sich bringen. Dabei hilft es ungemein, sich an erfolgreichen Buchcovern des jeweiligen Genres zu orientieren. Denn wer in den Verkaufslisten von Amazon oder Thalia ganz oben steht, der macht anscheinend ein paar Dinge sehr, sehr, sehr richtig.

Wenn du dir meine Cover nochmal anschaust, dann erkennst du, dass ich genau diesen Punkt nicht beherzigt habe. Hätte ich doch nur vorher gewusst, mir die Buchcover der Topseller aus dem Fantasy-Genre anzuschauen, dann wäre ich sicherlich ganz anders an die Sache rangegangen, bzw. hätte gleich einen Profi ins Boot geholt :-)

 


Doch worauf sollte man insgesamt bei der Gestaltung achten?

 

  • Schau dir an, wie aufwändig die Cover in deinem Genre gestaltet sind. Sachbücher sind häufig eher schlicht gestaltet, während Fantasybücher häufig aufwändige Illustrationen enthalten.
     

  • Welche Farben und Schriften werden verwendet? Hier kannst du z. B. ein Online-Tool wie Myfonts.com verwenden, um herauszubekommen, welche Schriftart auf einem Bild verwendet wird. Das hilft ungemein, ähnliche Schriftarten zu finden (nur zu kopieren ist ja langweilig).
     

  • Achte darauf, dass dein Cover nicht zu viele unterschiedliche Schriftarten enthält, sonst wird es unruhig.
     

  • Die Illustrationen sollten hochwertig sein, und die Farbwahl sollte sich am jeweiligen Genre orientieren. Bei Krimis sind das z. B. meistens die Farben Schwarz, Rot und Weiß.

Tipp: Auf amazon.de werden die Buchcover in Daumengröße angezeigt. Um hier aufzufallen, muss dein Cover auch in dieser kleinen Größe funktionieren. Verkleinere also das Cover (so roundabout 145x218 px) und schaue, ob es noch gut lesbar ist und inmitten der anderen Cover knallt und Funken versprüht.

Schreib ein Briefing für dein Cover, damit du genau weißt, was du willst

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Der Effekt ist unbestritten: Wenn du dir Dinge aufschreibst, verinnerlichst du sie nicht nur besser, sondern erlangst ein ganz anderes Level der Klarheit. Das hilft dir dabei, genau das Cover zu bekommen, das du auch tatsächlich haben möchtest. Also schnapp dir Stift und Papier oder dein Handy/Computer und schreib auf, was auf dein Cover drauf soll:
 

  • Hintergrund: Beschreibe in ein paar Zeilen, worum es in deinem Buch geht. Ein grober Abriss reicht.
     

  • Genre: In welchem Genre ist dein Buch beheimatet? (Krimi, Thriller, Fantasy, Romantik, Sachbuch, Science-Fiction, Horror etc.)
     

  • Titel, Untertitel, Autorenname
     

  • Klappentext: Den brauchst du nicht nur für dein gedrucktes Buch, sondern auch für dein E-Book. Der Text erscheint dann in jedem Online-Shop auf der Produktseite deines Buchs.
     

  • Farben: Welche Farben sollten auf deinem Cover zu sehen sein?
     

  • Typografie: Hast du eine Schriftart, die du passend findest?
     

  • Cover-Größe: Schreibe auf, in welchen Größen du dein Cover benötigst. Auf Amazon muss ein E-Book Cover zum Beispiel 2560 Pixel hoch und 1600 Pixel breit sein. Für das Taschenbuch oder Hardcover gibt es je nach Seitenanzahl eine Vorlage zum Download.
     

  • Best Practice Buchcover: Gibt es Cover aus deinem Genre, die dir so gut gefallen, dass sie dich ausflippen lassen? Dann füge sie hier ein.

     

Eine Vorlage für das Briefing kannst du hier im PDF-Format gratis herunterladen:

Aber ist so ein Buchcover nicht superteuer? Ich bin Selfpublisher und habe nicht viel Geld

 

Natürlich ist es als Selfpublisher nicht einfach, mal eben 1000 Euro oder mehr für ein Buchcover aufzutreiben. In puncto Qualität solltest du allerdings bei deinem Cover keine Abstriche machen. Denn ohne ein professionelles Buchcover wirst du – ich kann es gar nicht oft genug wiederholen – keine Aufmerksamkeit bei den Lesern und Leserinnen erregen und die Verkaufschancen deines Werkes sinken auf Pflastersteinhöhe.

Solltest du also 500 Euro und mehr zur Verfügung haben, dann kannst du über professionelle Dienste wie 99designs mit Designern in Kontakt treten und dir ein Cover gestalten lassen. Der Vorteil: Es ist einzigartig und in dieser Form nur auf deinem Buch vorzufinden.

Es gibt aber auch Möglichkeiten, günstiger an ein Buchcover zu gelangen. Davon möchte ich dir jetzt erzählen. Bei mir war es beispielsweise so, dass meine Powerfantasy-Serie aus insgesamt 15 Bänden besteht. Für jeden Band ein eigenes Cover um die 1000 Euro gestalten zu lassen, konnte ich mir nicht leisten. Daher unterhielt ich mich mit befreundeten Autoren und Autorinnen über Alternativen … und kam auf eine Lösung.

Das Nicht-so-viel-Geld-Buchcover


Ich suchte eine Lösung, wie ich an ein professionelles Cover zu einem günstigen Preis gelangen konnte. Die Lösung sah dann folgendermaßen aus:

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  • Freelancer finden: Über eine geeignete Freelancer-Plattform suchte ich Designer für Buchcover. In meinem Fall benötigte ich 15 Fantasycover. Fündig wurde ich über fiverr.com (wobei sicherlich auch Plattformen wie machdudas.de oder upwork funktionieren).
     

  • Auftrag buchen (bei den Plattformen oftmals als Gig bezeichnet).
     

  • Briefing an die Grafikerin oder den Grafiker senden (das Geniale ist, dass du das ja jetzt schon vorliegen hast ;-)
     

  • Korrekturschleifen einplanen und das Cover feintunen.


Die Preise für ein Cover beginnen hier in der Regel ab 50 Euro. Allerdings verwenden die Grafikerinnen und Grafiker hier oftmals Stockfotos von Bilder-Plattformen. Du suchst dir das passende Bild aus und dann wird es zu einem schicken Cover umgebaut.

Der Nachteil an dem Nicht-so-viel-Geld-Buchcover ist also, dass die Illustration deines Covers frei in den Bilddatenbanken erhältlich ist und somit auch auf einem anderen Buch oder Werbemittel auftauchen könnte. Bei der Unmenge an Bildern, die im Netz existieren, ist das zwar eher selten der Fall, aber es kann passieren.
 

Hinter dem Cover wartet die Fantasykarte


Bei einem Fantasyroman wie der Tad Time Fantasyserie ist es wunderschön, den Leserinnen und Lesern eine Fantasykarte zu zeigen, damit sie sich noch besser in die Welt der Figuren hineinversetzen können. Wie das geht, erfährst du, wenn du hier klickst:

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